Brüssel reagiert auf US-Subventionen: Milliardenfonds für die Wirtschaft

Die EU-Kommission will die Regeln für staatliche Beihilfen lockern und Subventionen zahlen. Dadurch soll die Wirtschaft grüner werden.

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EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Mittwoch in Brüssel Foto: Yves Herman/Reuters

BRÜSSEL taz | Die EU-Kommission will die Förderregeln lockern, damit die 27 Mitgliedsstaaten im globalen Wettbewerb um „grüne“ Technologien weiter bestehen und staatliche Subventionen zahlen können. Auch den 2019 gestarteten „European Green Deal“ will er um einen „Industrieplan“ ergänzen, wie Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Mittwoch erklärte.

Von der Leyen schlug vor, Gelder aus der 800-Milliarden-Euro-Corona-Entwicklungssteuer in den neuen „Green Deal Business Plan“ umzuleiten. Wie viel Geld Sie genau benötigen, lassen Sie offen. Es geht um schnelle Linkhilfe. Später kann man über einen neuen EU-Fonds nachdenken.

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Den größten Schub erhofft sich Brüssel von der Lockerung der Beihilferegeln. In den nächsten drei Jahren soll den EU-Staaten die Möglichkeit gegeben werden, Subventionen für „grüne“ Technologien zu zahlen, etwa für die Produktion von Batterien oder Solarpanels. Es gehe, so von der Leyen, um „bestimmte, vorübergehende“ Hilfen. Der Ausschuss achtet darauf, dass der Wettbewerb nicht verzerrt wird.

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Mit ihren Vorschlägen reagiert die Brüsseler Behörde auf den Anfang des Jahres von der US-Regierung eingeführten „Inflation Reduction Act“. Es stellt rund 370 Milliarden Dollar an Subventionen für die US-Industrie bereit – und könnte europäische Unternehmen dazu anregen, in die Vereinigten Staaten auszulagern. Einen Handelskrieg will die EU allerdings nicht riskieren.

Stattdessen wird die EU-Kommission damit beauftragt, Pläne für eine mögliche europäische Antwort zu entwerfen. Von der Leyen betont, dass es sich noch um vorläufige Ideen handele. Erst nach dem nächsten EU-Treffen am 9. Februar ist er bereit, neue EU-Gesetze vorzuschlagen. Diese Vorschläge sollen dann auf der Frühjahrstagung im März diskutiert werden.

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Aber schon jetzt gibt es Kontroversen. Viele kleinere EU-Staaten befürchten, im Hilfswettlauf mit den USA ins Hintertreffen zu geraten. Deutschland und Frankreich hingegen können vorankommen. Wirtschaftsminister Robert Habeck (a. D.) begrüßte die Vorschläge der EU-Kommission. Wichtig sei, dass Beihilfeverfahren in Brüssel schneller und effizienter abgewickelt würden, sagte Habeck. Die Prüfung soll nicht mehrere Jahre, sondern höchstens ein halbes Jahr dauern.

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