
Innsbruck (dpa) – Diese Kampfansage könnte deutlicher nicht sein. Mit acht Siegen in acht Disziplinen setzte das österreichische Rennrodelteam zum Auftakt des Weltcups in Innsbruck ein starkes Zeichen.
Nachdem die deutsche Nationalmannschaft bei den Olympischen Winterspielen in Peking alles gewonnen hatte, nahm die Konkurrenz aus dem Nachbarland spürbar zu. „Das ist auch sehr seltsam für mich. Dass das auf so hohem Leistungsniveau funktioniert, konnte man sich nicht vorstellen“, sagte Georg Hackl, der seit Mai als Techniktrainer für Österreich tätig ist.
“Bitter für Felix”: Loch ist gefallen
Auch der dreimalige Olympiasieger Felix Loch konnte die Dominanz der Konkurrenz nicht verhindern. Nach einem durchwachsenen ersten Lauf stürzte der 33-Jährige in der Anfahrt zu Kurve 14 als Zweiter und beendete das Rennen auf Platz 15. Huckle zog sich ebenfalls eine Verletzung zu. „Natürlich leide ich mit Felix. Er ist ein guter Freund“, sagte Heckle in der ARD. Loch erlitt eine Hüftprellung und verzichtete auf den Start im Sprint. „Das ist bittersüß für Felix. Wir waren heute bei den Männern nicht konkurrenzfähig“, sagte sein Vater, Bundestrainer Norbert Loch.
Wie schon am Vortag schafften es im Herrendoppel nur die Österreicher auf das Podium. Nico Glaischer gewann vor Wolfgang Kindl und Jonas Müller. Bester deutscher Rennrodler wurde der 19-jährige Timon Grancagnolo. Der gebürtige Chemnitzer wurde in seinem ersten Weltcup-Rennen Siebter. „Eine tolle Leistung“, sagte der Bundestrainer.
„Der Druck nach Olympia war groß“
In Abwesenheit der Olympiasieger Johannes Ludwig und Natalie Heisenberger, die ausfielen und sich erholten, war das beste Ergebnis für das deutsche Team der zweite Platz im Doppel der Damen, den Jessica Degenhardt/Cheyenne Rosenthal (Altenberg/Winterberg) erstmals gewannen. Weltcup-Gesamtsiegerin Julia Taubitz (Oberwiesenthal) musste sich hinter Siegerin und Streckenrekord-Favoritin Madeleine Egle (Österreich) und der Amerikanerin Emily Sweeney mit Platz drei begnügen.
„Der Druck nach Olympia war groß. Ich war sehr nervös“, sagte der 25-Jährige, der bei den Winterspielen in Peking eine Medaille nach einem Sturz verpasste und nur Siebter wurde. Taubitz wurde im Sprint auch Dritter. „Wir haben noch Luft nach oben und viele mehr Verbesserungschancen haben, wir pushen uns gegenseitig”, sagte eine Frau aus Oberwiesenthal.
Bundestrainer Loch sieht den Reiz in der starken Konkurrenz. “Ich mache mir keine Sorgen. Es fordert uns heraus. Die Österreicher sind heute fantastisch gelaufen, und uns hat das letzte Stück gefehlt“, sagte der Trainer.