Energiepreise und -verbrauch in Deutschland am Mittwoch, 07.12.2022

Vor dem Angriffskrieg gegen die Ukraine lieferte Russland die Hälfte des von Deutschland importierten Gases und der Kohle und ein Drittel des deutschen Erdöls. Gas wird hauptsächlich zum Heizen von Häusern und Wohnungen verwendet und findet auch als Rohstoff in der Industrie Verwendung. Bisher war Gas für die Stromerzeugung unverzichtbar, um die Schwankungen der erneuerbaren Energien auszugleichen.

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Teure alternative Lieferung

Der Anteil der Importe aus Russland ist in den letzten Monaten stark zurückgegangen. Sie werden durch Gasimporte aus anderen europäischen Ländern und Lieferungen von verflüssigtem Erdgas (LNG) aus verschiedenen Ländern der Welt ersetzt. Für diese alternativen Zustellungen müssen deutsche Verbraucher horrende Gebühren zahlen.

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Im Frühherbst 2021 stieg der durchschnittliche Preis pro kWh für Neukunden deutlich an. Weitere Preissprünge folgten, nachdem Russland im Februar 2022 in die Ukraine einmarschiert war, was zu einer reduzierten Gasversorgung ab Juni 2022 führte. Im Herbst fielen die Preise wieder.

Die Benzinpreise können je nach Region um wenige Cent variieren.

Daten

Die Gaspreisdaten stammen vom Vergleichsportal Verivox, das eine Datenbank mit aktuellen Gastarifen verschiedener Anbieter führt. Für Gas berechnet das Portal die jährlichen Gesamtkosten eines Haushalts mit drei bis vier Personen und einem Verbrauch von 20.000 kWh. Für diese Musterhaushalte ermittelt Verivox nun das günstigste Angebot in jedem PLZ-Gebiet. Das Deutsche Redaktionsnetzwerk (RND) errechnet daher werktäglich einen Durchschnitt für Deutschland, gewichtet mit der Anzahl der Haushalte im jeweiligen Postleitzahlengebiet. Bewertung gilt für Neuverträge – Bestandskunden mit älteren Verträgen zahlen meist weniger. Nicht von Verivox gelistete Gaslieferanten werden nicht berücksichtigt. Für die Deutschlandkarte werden die Postleitzahlengebiete der Regionen und Ballungsräume zusammengefasst.

Der Gasverbrauch ist temperaturabhängig

Im Jahr 2022 würde Deutschland typischerweise weniger Gas verbrauchen als in den Vorjahren. Da Anfang 2022 deutlich milder als im Vorjahr war, wurde relativ wenig Gas zum Heizen verwendet. Darüber hinaus erzielten Industrieunternehmen Einsparungen, die auf den Anstieg der Gaspreise reagierten (ausgewählte Industrieunternehmen in der folgenden Grafik). In einzelnen Phasen lag der Gasverbrauch in Deutschland im Jahr 2022 trotz Knappheit jedoch über dem Vorjahr.

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Daten

Die deutschen Gasverbrauchsdaten stammen von Trading Hub Europe (THE), einem Joint Venture deutscher Ferngasnetzbetreiber. Der tägliche Verbrauch von Großkunden wird mit Zählern gemessen. THE schätzt den Verbrauch privater Haushalte und kleiner Unternehmen auf Basis der Vorjahreswerte unter Berücksichtigung der aktuellen Witterungsverhältnisse, die einen großen Einfluss auf den Heizwärmebedarf haben. Daten ab 1. Oktober 2021 werden täglich über eine Schnittstelle durchsucht, Daten bis 30. September 2021 stammen aus DEM Archiv für die ehemaligen Marktgebiete NetConnect Germany und Gaspool. Wir zeigen den Tagesverbrauch in Deutschland im 7-Tages-Durchschnitt. Die Daten werden immer wochentags aktualisiert. Informationen über die durchschnittliche Lufttemperatur in Deutschland liefert der Deutsche Wetterdienst. Aus den Werten jeder Station errechnet RND jeden Tag den Durchschnitt des gesamten Landes.

Russland liefert nicht mehr

Im Mittelpunkt steht dabei der Gasfluss durch die Pipeline Nord Stream 1, die von Russland durch die Ostsee nach Greifswald führt. Der Betreiber Gazprom drosselte die Lieferungen Mitte Juni 2022 zunächst auf 40 Prozent der normalen Kapazität und berief sich auf angebliche technische Probleme. Nach der jährlichen Wartung im Juli erhöhte Gazprom die Pipeline auf nur noch 20 %. Anfang September stoppte Russland die Lieferungen erneut wegen Wartungsarbeiten und hat sie seitdem nicht wieder aufgenommen.

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Das Leck in der Pipeline wurde schließlich Ende September entdeckt. Zumindest haben sie keinen Einfluss auf die Gasversorgung, weil Russland den Gasfluss bereits gestoppt hatte.

Daten

Eine EU-Verordnung verpflichtet europäische Netzbetreiber, die durch ihre Pipelines fließende Gasmenge zu melden. Die Entso-G-Community sammelt und veröffentlicht diese Daten. RND sucht jeden Werktag über eine Schnittstelle nach diesem Artikel.

Ziele werden erreicht

Am Vorabend des Krieges hatte Russland die Invasion Deutschlands zurückgehalten. Eine Folge davon war, dass der Erdgasspeicher einer Gazprom-Tochter im niedersächsischen Reden – der größte Erdgasspeicher Deutschlands – zu Frühlingsbeginn nahezu leer war. Der Speicher steht nun unter der Kontrolle der Bundesnetzagentur und wird schnellstmöglich befüllt. Dies ist derzeit auch ohne Gaslieferungen aus Russland möglich.

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Gasversorger sind gesetzlich verpflichtet, ihre Speicher bis zum 1. November zu mindestens 95 Prozent zu füllen. Als Zwischenziele sieht das Gesetz 75 Prozent Füllgrade bis zum 1. September und 85 Prozent bis zum 1. Oktober vor. Wären alle deutschen Speicher vollständig gefüllt, würde die Gasmenge ausreichen, um zwei bis drei Monate das durchschnittlich kalte Deutschland zu versorgen. Um gut durch den Winter zu kommen, braucht Deutschland zusätzliche Lieferungen über Pipelines und LNG-Terminals.

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Daten

Die Füllstände der Gasspeicher in Deutschland werden von den Betreibergesellschaften kontinuierlich an die AGSI-Plattform des GIE-Verbandes gemeldet. Wir fordern diese Daten werktäglich über eine Schnittstelle an.

Altes Level nach Tankrabatt

Der Krieg in der Ukraine führte nicht nur zu einer Explosion der Gaspreise in Deutschland, sondern auch zu einem starken Anstieg der Benzin- und Dieselpreise. Um Autofahrer finanziell zu entlasten, erwägt die Bundesregierung für die Monate Juni, Juli und August 2022 einen Rabatt namens Tank. Die Energiesteuer wurde vorübergehend auf das europäische Minimum gesenkt. Nach Ablauf der vorübergehenden Steuerentlastung stiegen die Preise erwartungsgemäß wieder an, erreichten aber nicht mehr ihre Höchststände zu Jahresbeginn.

Daten

Kraftstoffpreisinformationen werden vom Bundeskartellamt an Verbraucherinformationsdienste übermittelt. Eines davon ist das Portal tankerkönig.de, über das RND Daten bezieht. Die Preise basieren auf Meldungen aller Tankstellen in Deutschland. Daher berechnen wir die Tagesdurchschnittspreise von Diesel, Super E10 und Super E5. Die Daten werden immer wochentags aktualisiert.

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Im Sommer wurde viel Gas verbraucht

Aufgrund einer Unterbrechung der Gasversorgung wird seit Ende Juni die zweite Eskalationsstufe des Gasnotfallplans umgesetzt. Die Ausrufung der sogenannten Warnstufe erlaubt es der Bundesregierung, Kohlekraftwerke wieder hochzufahren, um den Gasverbrauch bei der Stromerzeugung zu senken.

Allerdings lieferte die Windkraft im Sommer so wenig Strom, dass selbst die reichlich produzierte Sonnenenergie den Mangel nicht ausgleichen konnte. Darüber hinaus fielen im Sommer mehrere Kernkraftwerke in Frankreich aus, sodass in Deutschland noch einige Gaskraftwerke in Betrieb genommen werden mussten.

Thunberg unterstützt den Weiterbetrieb der deutschen Atomkraftwerke

Die Energiekrise gibt Anlass zu Überlegungen, die vorzeitige Abschaltung der verbleibenden Kernkraftwerke in Deutschland zu verschieben.

Daten

Über eine Schnittstelle der Bundesnetzagentur recherchieren wir werktäglich automatisch Strommarktinformationen.

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Teuren Strom durch Gaskraftwerke

Nach dem geltenden „Ordnungsprinzip“ wird der Strombedarf durch die erstmalige Inbetriebnahme der Anlage mit den geringsten Kosten gedeckt. Andere, teurere Anlagen folgen, und schließlich gibt die letzte bedarfsdeckende Anlage den Preis vor. Dies sind derzeit meist teure Gaskraftwerke. Infolgedessen erhöht der Gasmangel den Strompreis.

Der Strompreis variiert regional viel stärker als der Gaspreis. In einigen Teilen Deutschlands müssen Verbraucher doppelt so viel bezahlen wie in anderen Regionen.

Daten

Die Strompreisdaten stammen vom Vergleichsportal Verivox, das eine Datenbank mit aktuellen Stromtarifen verschiedener Anbieter pflegt. Für Strom wird der Bedarf eines Haushalts mit drei bis vier Personen errechnet, der durchschnittlich 4000 Kilowattstunden verbraucht. Für diese Musterhaushalte ermittelt Verivox nun das günstigste Angebot in jedem PLZ-Gebiet. Das RND errechnet daher arbeitstäglich einen Durchschnitt für Deutschland, gewichtet mit der Anzahl der Haushalte im jeweiligen PLZ-Gebiet. Für die Deutschlandkarte werden die PLZ-Gebiete der Landkreise und Ballungsräume zusammengefasst. Bewertung gilt für Neuverträge – Bestandskunden mit älteren Verträgen zahlen meist weniger. Nicht von Verivox gelistete Stromanbieter werden nicht berücksichtigt. Dazu gehören die Hauptanbieter, die in einigen Gebieten Deutschlands die günstigsten Anbieter sind, aber nicht immer wechseln.

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Hohe Energiepreise haben bereits fast alle Produkte des täglichen Bedarfs verteuert. Die Inflationsrate in Deutschland hat den höchsten Stand der letzten 70 Jahre erreicht.

Um stets den aktuellen Stand der Energieversorgung in Deutschland widerzuspiegeln, ruft und veröffentlicht das deutsche Redaktionsnetzwerk auf dieser Seite werktäglich aktuelle Daten.

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