
Do Hundert Unternehmen, die in Deutschland verkaufen, steigerten ihren Umsatz in den ersten neun Monaten dieses Jahres um 30 Prozent. Wie das Beratungsunternehmen EY in der Auswertung aufzeigte, wurde ein Rekordwert von 1,8 Billionen Euro erreicht.
93 von 100 Unternehmen konnten ihren Umsatz steigern. Angesichts der sehr hohen Gaspreise liegt der Gasimporteur Uniper mit 213 Milliarden Euro vor den Autobauern Volkswagen, Mercedes und BMW.
Unternehmen können einen guten Teil der gestiegenen Energiekosten in Form höherer Preise an die Verbraucher weitergeben. 35 der 100 Unternehmen konnten ihre Gewinnmargen in einem allgemein schwierigen wirtschaftlichen Umfeld ausbauen, 65 Unternehmen mussten Verluste hinnehmen.
Insgesamt sank das operative Ergebnis (EBIT) in den ersten neun Monaten um 16 Prozent auf 100 Milliarden Euro. Darin enthalten ist allerdings der hochkarätige Verlust von Uniper, der von Januar bis September bei 45 Milliarden Euro liegt. Die 99 umsatzstärksten Unternehmen ohne Uniper konnten ihre EBIT-Margen bei gut 9 Prozent halten und erzielten einen Rekordgewinn von 145 Milliarden Euro, ein Plus von 22 Prozent bereits im Jahr.
Der Autoindustrie geht es ziemlich gut
Besonders stark entwickelt sich das Geschäft in der deutschen Automobilindustrie. Volkswagen kann mit dem Börsengang der Tochter Porsche nicht nur gut 19 Milliarden Euro einsammeln. Auch im Dienstleistungsgeschäft (mit 23 Prozent) wurden Gewinne von 17 Milliarden Euro erzielt. Auf Platz zwei folgt Mercedes mit 15 Milliarden Euro (mit 26 Prozent). Auf den dritten Platz konnte sich die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd verbessern, die ihren Gewinn angesichts der hohen Frachtkosten auf 14 Milliarden Euro mehr als verdoppeln konnte.
Die Telekom erzielte ein Gewinnwachstum von bis zu 12 Milliarden Euro. BMW verlor leicht auf gut 10 Milliarden Euro. Der Mainzer Impfstoffhersteller Biontech verzeichnete auf Platz sechs etwas stärkere Verluste von 12 Prozent, hatte aber mit einem Gewinn von 9 Euro immer noch eine sehr hohe Gewinnmarge von 72 Prozent, den höchsten Betrag unter den 100 Unternehmen. Nur Hapag-Lloyd hat mit 53 Prozent mehr als 50 Prozent. Der Düngemittelhersteller K+S aus Kassel verlor seine Spitzenposition aus dem Vorjahr und kommt jetzt auf eine Marge von 31 Prozent nach zuvor 86 Prozent.
Fast drei Viertel der Unternehmen haben in den ersten neun Monaten neue Stellen geschaffen. Insgesamt stieg die Beschäftigung um 2 Prozent auf 4,35 Millionen. Sie liegt damit unter dem Vor-Corona-Höchststand von 2019 mit 4,36 Millionen Erwerbstätigen. Volkswagen bleibt Arbeitgeber, vor Post, Fresenius und Siemens. Auto1, About You und TUI steigern die Beschäftigung.