
Er kann das Mobbing nicht mehr ertragen…
Der 13-jährige Lucas ist tot, er hat sich am 7. Januar das Leben genommen. Nach Angaben seiner Eltern wurde der französische Teenager monatelang in der Schule homophob gemobbt. Die Ermittlungen dauern an.
Menschen in Frankreich sind schockiert über den Selbstmord des jungen Mannes in Golbey bei Epinal in den Vogesen. „Homophobie tötet“, schreibt der französische Verkehrsminister und Präsidentenberater Clément Beaune (41), der sich 2020 in einem Interview als schwul outete, auf Twitter. Er sprach der Familie des Jungen sein Beileid aus.
Auch LGBTQ-Aktivisten haben den Tod von Lucas im Internet als „hate kills“ kommentiert. Manche verteufeln auch die Vereine, die gegen diese Form des Mobbings an Schulen kämpfen.
Selbstmord im Tagebuch angekündigt
Der Ermittlungsstaatsanwalt Frédéric Nahon sagte bei einer Pressekonferenz in Epinal, Lucas habe in seinem Tagebuch vermerkt, dass er sich das Leben nehmen wolle.
Auf Nachfrage berichtete seine Familie von Hänseleien und Beleidigungen homophober Natur durch Schüler, denen er an seiner High School ausgesetzt war.
„Die am Mittwoch eingeleitete Voruntersuchung wird sich darauf konzentrieren, den direkten kausalen Zusammenhang zwischen diesen Tatsachen und dem Selbstmord des jungen Mannes zu überprüfen“, sagte Staatsanwalt Nahon.
Die Mutter von Lucas hatte die anhaltenden homophoben Anfeindungen gegen ihren Sohn bei einem Elternabend thematisiert.
Nach Angaben der Schule gab Lucas jedoch später an, dass die Dinge geklärt seien. Ende des Jahres, beim zweiten Elternabend, sagten die Mutter und Lucas offenbar, dass es besser geworden sei und es Lucas gut gehe.
Für die Beerdigung von Lucas wurde online Geld gesammelt. “Unser kleiner Engel hat uns verlassen”, sagt sie Crowdfunding-Plattform. Lucas wurde am vergangenen Wochenende beerdigt, mehr als 7.500 Euro wurden gespendet.
Die Familie will Aufmerksamkeit
Die Familie des 13-Jährigen hat den Fall bewusst öffentlich gemacht, um auf den homophoben Hintergrund und das allgegenwärtige Mobbing von schwulen, lesbischen und queeren Menschen an französischen Schulen aufmerksam zu machen. Der Selbstmord löste in Frankreich einen Aufschrei aus.
Der Bildungsminister Pap Ndiaye sagte auf Twitter, er werde daran arbeiten, jede Form von Mobbing zu verhindern.
Als Reaktion auf die zunehmende Anti-Queer-Gewalt startete das französische Bildungsministerium 2019 eine Kampagne gegen Queerphobie an Schulen unter dem Motto „tous égaux, tous alliés“ („Alle sind gleich, alle sind Verbündete“).
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