
Slowenien besiegt Deutschland
“Sie haben mit uns im Bild gemacht, was sie wollten”
14.11.2022 21:08
Nach der vorzeitigen Qualifikation für die WM 2023 beenden die deutschen Basketballer das Festjahr mit einer Niederlage. Im letzten Länderspiel des Jahres 2022 verliert der EM-Dritte knapp gegen Slowenien. Nationaltrainer Gordon Herbert lobt den Kampfgeist einer geschwächten Mannschaft.
Zum Abschluss eines erfolgreichen Jahres kassierten deutsche Basketballer eine Niederlage. Die durch Terminkonflikte stark geschwächte Mannschaft von Nationaltrainer Gordon Herbert musste sich am Montagabend in Koper mit 75:81 (34:41) gegen die Slowenen mit der zweiten Niederlage in einem WM-Qualifikationsspiel begnügen. Am Freitag hat sich Deutschland bereits für das Turnier 2023 in Asien qualifiziert.
„Wir haben nie aufgegeben, wir haben weiter gekämpft“, sagte Herbert gegenüber Magentasport. Es ging auch nicht um die Einstellung von Leadoff Hitter Christian Sengfelder. „Ich würde nicht sagen, dass es an Motivation gefehlt hat. Aber im Angriff haben sie mit uns gemacht, was sie wollten. Wir waren körperlich nicht stark genug“, gab der Bamberger Profi zu.
Auch Slowenien kauft sich ein Ticket zur WM
Bester Schütze der Deutschen war David Kremer mit 21 Punkten. Tolle Angriffe zeigten in Slowenien Jordan Morgan (22 Punkte, 13 Rebounds) und Ziga Samar (14 Punkte, 12 Assists). Deutschland hat noch zwei Qualifikationsspiele gegen Schweden und Finnland im Februar, kämpft aber immer noch um den ersten Platz in seiner Gruppe. Auch für die Slowenen entscheidet sich nun das Ticket zur WM mit einem Heimsieg.
Auch ohne die fehlenden NBA-Stars um die Dallas Mavericks Luka Doncic, Dennis Schroeder und Franz Wagner, die in Nordamerika gerade gebraucht werden, bot das erste Viertel überzeugenden Basketball. Deutschland ging schnell mit 6:2 in Führung, ein Dunk von Sengfelder versetzte das DBB-Team in Aufregung. Danach wechselte die Führung: Erst legten die auch in der Reserve stark geschwächten Slowenen einen 12:2-Lauf hin, dann passten die Deutschen wieder und führten zur Viertelpause mit 24:16.
Die deutsche Saison ist gut verteilt
Obwohl Cheftrainer Herbert angekündigt hat, das Spiel trotz bestandener Qualifikationsspiele ernst zu nehmen, hat er die Minuten diesmal auf mehr Spieler verteilt. Alle zwölf Nominierten kamen in der ersten Halbzeit zum Einsatz. Am Freitag, beim Spiel gegen Finnland in Bamberg, 94:80, standen neben Sengfelder und Kremer vor allem der diesmal vorzeitig abreisende Bronzemedaillengewinner Justus Hollatz im Fokus. Auch Lucas Wank und Gavin Schilling saßen diesmal von Beginn an auf der Bank.
Zur Halbzeit führten die Slowenen, die von halbleeren Bänken eher schwach unterstützt wurden, nach einem starken Schlussspurt mit sieben Punkten Vorsprung. Nach der Einwechslung gaben Herberts Mannen nicht auf, aber diesmal war Slowenien auch ohne Doncic und andere Stars zu stark. Besonders schwach war Deutschland ab der Drei-Punkte-Linie. Der letzte Vorstoß, der die Gäste bis auf vier Punkte zurückführte, kam zu spät.
Auch das Feld wird konkreter, abgesehen von der deutschen Mannschaft, die vom 25. August bis 10. September 2023 um eine WM-Medaille kämpfen will. Der Europameister Spanien hat sich ebenso wie die Italiener ein Ticket gekauft, und auch die Letten werden in Asien dabei sein. Neben den Europäern haben sich bereits Neuseeland, Australien und Kanada qualifiziert. Welches Land in welchem Land spielt, wird erst nach der Auslosung im Frühjahr 2023 klar. Vier Vorrundengruppen treten auf den Philippinen an, je zwei in Japan und Indonesien. Die Endrunde wird im Großraum Manila ausgetragen.