
Ein 17-jähriger Junge aus Bayern soll seine Schwester getötet haben


Polizisten vor einem Haus in der 6800-Einwohner-Stadt Weisendorf bei Erlangen
Quelle: dpa/Daniel Löb
In der Nähe von Erlangen soll ein junger Mann seine 14-jährige Schwester mit einem scharfen und spitzen Gegenstand getötet haben. Die Mutter wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht – der junge Tatverdächtige wurde vorläufig festgenommen.
EBei einer Gewalttat in Mittelfranken ist am Freitag ein 14-jähriger Junge getötet worden. Ihre 41-jährige Mutter erlitt schwere Verletzungen. Der Bruder des Mädchens wird verdächtigt, eine Straftat begangen zu haben: Der 17-Jährige wurde am Freitag kurz nach der Tat „in der Nähe des Tatorts“ vorläufig festgenommen, wie ein Polizeisprecher sagte.
Dreikönigstag in Bayern – ein Feiertag, der eigentlich die Weihnachtszeit und die Feiertage beschließt. In vielen Wohnzimmern leuchtet wieder der Weihnachtsbaum, Sternsingergruppen sind vor allem in den ländlichen Gebieten des Freistaats unterwegs.
Doch am Morgen eilte die Polizei in das gepflegte Wohngebiet in Weisendorf bei Erlangen. Ein Notruf ging ein – „aus dem Umfeld“ der Familie, wie der Sprecher sagte. Die Polizei fand das Mädchen im Haus.
Nach erstem Eindruck starb der 14-Jährige an einem spitzen und scharfen Gegenstand, vermutlich einem Messer, wie der Sprecher sagte. Die Mutter wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht, ihr Leben bestand jedoch nicht in Gefahr. Die verletzte Mutter wurde von der Polizei vor dem Haus gefunden. Am Haus nebenan waren Blutspuren zu sehen. Sie können von der Frau kommen. Nun müsse ausgewertet werden, von wem das Blut stamme und wie es in Bezug auf die Tat einzuordnen sei, sagte der Sprecher.
Nach ersten Erkenntnissen der Polizei waren die Frau und die beiden Jugendlichen zur Tatzeit allein zu Hause. Über den Vater der Kinder machte die Polizei keine Angaben.
Was genau im Haus passierte, ob es zu einem lautstarken Streit kam, ob zuerst die Mutter oder die Tochter angegriffen wurde, ob der Sohn fliehen wollte oder festgenommen werden sollte – all das blieb zunächst im Dunkeln, ebenso wie mögliche Motive. . Die Ermittlungen befänden sich noch im Anfangsstadium, sagte der Sprecher.
Am Nachmittag arbeiteten noch Kriminaltechniker in ihren weißen Uniformen in der Doppelhaushälfte, mehrere Polizeikräfte waren im Einsatz. Die Kripo Erlangen hatte die Ermittlungen übernommen. Wie es für den festgenommenen 17-Jährigen weitergehen soll, war zunächst unklar.
Der Tatort und die Straße davor wurden abgesperrt. Von den Nachbarhäusern waren keine Nachbarn zu sehen. Nur wenige Leute kamen vorbei. Weisendorf hat nur 6800 Einwohner. Am Nachmittag stand in der Nähe des Tatorts eine Kerze – ein schwarzes Band darum gebunden und eine rote Rose daran befestigt.